Trotzkismus in der Schweiz – viel weiss man wohl nicht darüber. Und dass die Schweizer Kühlschrankfirma Sibir etwas damit zu tun haben soll, hat uns dann doch einigermassen erstaunt. Aber – wie es die Umstände ergaben, hatten Monika Dommann, Gleb Albert und Lucas Federer an der Universität Zürich ein Seminar angeboten, in dem die Studierenden sich einer relativ unbekannten Geschichte widmen sollten: Den Schweizer Trotzkist_innen während des Kalten Krieges. Im Sozialarchiv und im Archiv für Zeitgeschichte, so wurde uns erzählt, lagen nämlich bisher unerforschte Nachlässe von zentralen Akteuren dieser Bewegungen.

Hier geht’s zum Beitrag

Æther 02 brachte somit ein etwas anders gelagertes Themenfeld, aber der Entstehungskontext – das gemeinsame Erarbeiten eines Gegenstandes – schliesst nahtlos an die erste Ausgabe an. 10 Autor_innen gehen im zweiten Band den verschieden Formen, Motivationen und Kontexten der trotzkistischen Bewegungen in der Schweiz nach: vom Veritas Verlag über eine andere Geschichte der „Schwarzenbach“-Initiative bis zur „nationalen Frauenkonferenz“ der Revolutionären Marxistischen Liga von 1979 (online hier; print hier).

Am Donnerstag, 6.12. konnten wir dann im Archiv für Zeitgeschichte die zweite Ausgabe von Æther feiern: Mit sehr vielen Gästen, die leider nicht alle in den Räumen des Archivs für Zeitgeschichte Platz fanden, und kurzen Vorträgen von den Macher_innen von Æther 02. Besonders viele Zeitzeug_innen waren gekommen, um die Spuren von engagierten Zeitgenoss_innen und der Diskussionen, die vom Kleinteiligen ins Globale reichten, zu verfolgen.

Abziehbildchen, 1979 Zwei Publikationen des Veritas Verlags, 1983