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Theorie im Betrieb


Soeben in der Adorno-Nummer der Zeitschrift fĂŒr Ideengeschichte erschienen: Unser „Denkbild“ zur Theorie im Betrieb. Es handelt u.a. von (eben) Adorno, Horkheimer, Terminkalendern und den Anstrengungen geistiger Arbeit, ca. 1960.

(Das Denkbild nahm ĂŒbrigens tatsĂ€chlich in einem Bild, das Nils in den Frankfurter „Flughafen-Nachrichten“ aufgetan hatte, seinen Anfang. FĂŒr das Genre – „Treffpunkt Rhein-Main“ – waren wir zwar schon etwas sensibilisiert, weil auch in ZĂŒrich-Kloten sah man sich seinerzeit gerne als „Drehscheibe der Welt“, 
 was das wohl alles bedeuten mochte, wussten wir allerdings auch nicht so recht. Folgendes haben wir uns dann dazu aus der Nase gezogen):


„Ich kaue Sulfa-Gum, nehme Aspirin, spritze mir was in die Nase.“
Max Horkheimer, Nachgelassene Notizen 1949-1969
„Wie heißt denn die Stadt, in der wir uns gerade aufhalten?“ – „Das wissen Sie nicht? [
] Sie sind natĂŒrlich in Chicago.“ Was so nicht ganz korrekt war. TatsĂ€chlich fand dieser Dialog zwischen einem „Auswandererehepaar“ und einem „Verkehrsschutzmann“, von dem Die Zeit im MĂ€rz 1965 berichtete, in Frankfurt, der „amerikanischsten“ aller westdeutschen StĂ€dte, statt. In der Mainmetropole konnte man schon einmal durcheinanderkommen. Lokalkolorit und heimatliche GemĂŒtlichkeit fand man, zumindest laut Zeit, nur noch jenseits des Mains, in Sachsenhausen. Andernorts waren die zerbombten FachwerkhĂ€user von einem „Labyrinth von Wolkenkratzern“ ersetzt worden, das Stadtbild wurde von U-Bahn, Banken, Fabriken und Schnellstraßen beherrscht. Der Eindruck jener typisch frankfurtischen Schnelllebigkeit und InterkontinentalitĂ€t drĂ€ngt sich auch bei einem Blick in die Flughafen-Nachrichten Frankfurt/Main auf, dem Sprachrohr des grĂ¶ĂŸten und modernsten Flughafens der noch jungen Republik. 

Intercontinental Hotel Frankfurt

Seit 1958 erschien hier regelmĂ€ĂŸig die Rubrik „Treffpunkt Frankfurt ‚Rhein-Main‘“, in der zu sehen war, wie sich Stars und Sternchen aus aller Welt auf dem Rollfeld die Klinke in die Hand gaben. Im FrĂŒhjahr 1960 waren dies etwa Caterina Valente (Flug in die USA, fĂŒr Schallplattenaufnahmen), Ella Fitzgerald (Ankunft aus den USA), Cary Grant (Ankunft aus Hongkong), der österreichische Außenminister Kreisky (Ankunft aus Bonn), das Eiskunstlaufpaar Kilius/BĂ€umler (auf dem RĂŒckweg von der Winterolympiade in Squaw Valley, Kalifornien) und das Porsche-Rennteam (gen Buenos Aires). Ein weiterer Name aber ĂŒberrascht zunĂ€chst: Unter den prominenten Fliegern, denen das Magazin Aufmerksamkeit widmete, befand sich auch „Frankfurts neuer EhrenbĂŒrger, der ordentliche Professor fĂŒr Philosophie und Soziologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-UniversitĂ€t, Dr. Max Horkheimer“. Die beigefĂŒgte Abbildung zeigt ihn beim Besteigen des Pan Am-Flugs PAA No.1 nach New York: Abflug 16.45 Uhr, Zwischenstopp in London, Ankunft (Lokalzeit) 20.40 Uhr.

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Wie leicht verlangt man zuviel von sich