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Gegenwissen


«Gegenwissen», «Gegenforschung», «alternative Fakten», «alternative Technologie» – bei unserem Diskussionsabend im Cabaret Voltaire am letzten Mittwoch ging es wissenschafts- und technikgeschichtlich ans Eingemachte, genauer: Es ging um eine andere, also alternative Geschichte der «Wissensgesellschaft», ca. 1980. Und gewissermassen ging es also auch um die mögliche Aktualität dieser Konstellation - «Gegenwissen» - heute. Denn es handelte sich dabei um Fragen und Probleme, die Wissenschaftler_innen immer noch — oder besser vielleicht: wieder — ziemlich massiv umtreiben (oder umtreiben sollten): «Computermacht», Ökologie, Gleichberechtigung, globale Ungleichheiten, die Verwicklungen von «Wissenschaft» mit Industrie, Staat, Politik …

Unsere Gäste waren die «Wissenskünstlerin» und Anti-AKW-Aktivistin Cornelia Hesse-Honegger, der Informatikprofessor Reinhard Keil (Mitbegründer des Berliner Wissenschaftsladen) und der Architekt Roland Stulz, ein Urgestein der Schweizer “Alternative Technology”-Szene. Es kam so einiges zur Sprache: unsichtbare Gefahren und mutierten Fliegen, Hallers Systemmöbel, der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg Chinas, die Auseinandersetzung um den ersten Computer bei der Berliner taz, u.v.m. Dokumentiert hat das mit bestechender Präzision Nastasia Louveau, die uns ihre Zeichnungen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank!

FYI: Der Abend diente nebenbei als Auftaktveranstaltung für unser Projekt cache: Die erste Nummer wird sich um eben dieses Thema - Gegenwissen - drehen.